Elektroniker Automatisierungstechnik Industrie Jobs und Stellenangebote in Dortmund
Beruf Elektroniker Automatisierungstechnik Industrie in Dortmund
Elektroniker Automatisierungstechnik Industrie in Dortmund: Zwischen Steuerstrom und Strukturwandel
Die gute Nachricht zuerst: In Dortmund, einer Stadt, die lange nach Kohle und Stahl roch, stehen die Zeichen inzwischen auf Digitalisierung, Vernetzung, Automatisierung. Wo vor wenigen Jahrzehnten noch Schwermaschinen dröhnten, summen heute Roboterarme und Steuerungen. Wer als Elektroniker für Automatisierungstechnik in der regional stark vertretenen Industrie arbeitet – oder einsteigen will –, schwimmt also keineswegs gegen den Strom, sondern vielleicht sogar ein Stück voraus. Ein Beruf, der zwischen bodenständigem Realismus und Hightech-Anspruch pendelt. Und manchmal, um ehrlich zu sein, auch zwischen Normalmaß und Wahnsinn.
Um es auf den Punkt zu bringen: Wer Kabel zu Knäueln verheddern lässt und bei SPS (Sie wissen schon: Speicherprogrammierbare Steuerungen) geräuschlos die Augen verdreht, wird in der Sparte nicht alt. Angehende Fachkräfte – und Quereinsteiger übrigens auch – brauchen vor allem eines: den Drang, an Systemen zu tüfteln, die nie ganz stillstehen. Ein Werk, sagen wir: südlich des Phoenixsees, fährt selten einen Tag routiniert durch. Es hakt mal im Antrieb, mal in der Sensorik, gern auch montags morgens im Schaltschrank. Automatisierer sind deshalb so etwas wie die Airbags der Industrie – die, die zünden müssen, wenn’s knallt. Ein bisschen wie Feuerwehr – nur ohne Blaulicht, dafür mit Laptop, Multimeter und (ja!) Sicherheitshelm.
Worauf man sich regional einstellt? Dortmund lebt vom industriellen Mix. Große Produktionsbetriebe im Maschinenbau, Lebensmittelindustrie am Rande der Stadtgrenzen, eine Hand voll Chemiebetriebe (nicht zu vergessen: die Logistiker, die ihre Fördertechnik lieben wie andere ihren Hund). Gerade dort, wo Anlagen 24/7 laufen, sind Elektroniker außer Konkurrenz wichtig. Denn stehen Bänder oder Robis, steht alles – und das kostet wirklich jeden Cent, oft im vierstelligen Bereich pro Stunde. Der Fachkräftemangel ist auch in Dortmund kein Mythos. Aber eins sollte niemand unterschätzen: Der Wandel hat die Anforderungen verändert – es reicht längst nicht mehr, „nur“ Verdrahten zu können. SPS-Programmierung, Fehlersuche, Safety-Engineering, vielleicht noch Grundkenntnisse in Netzwerktechnik – das ist das heutige Pflichtprogramm. Alles, was dann dazu kommt: Bonus, der sich mittelfristig rechnet.
Thema Gehalt. Da kursieren viele Zahlen, wenige sind ehrlich. Wer direkt nach der Ausbildung anfängt, wird – leider – oft mit 2.600 € bis 2.900 € gelockt. Aber: In der Industrie, gerade im Schichtbetrieb, sind mit ein, zwei Jahren Erfahrung realistisch auch 3.100 € bis 3.400 € üblich – zumindest im Dortmunder Umfeld. Wer Sonderqualifikationen wie Prozessvisualisierung, Robotik oder Fernwartung mitbringt, der kann auch 3.600 € (plus) erwarten. Aber: Nicht jede Stelle in der Region ist ein Selbstläufer. In kleineren Betrieben hängt der Lohn oft am Draht, den das Unternehmen selbst noch in der Hand hält. Große Arbeitgeber zahlen besser – aber fordern häufig auch flexible Einsatzbereitschaft, Bereitschaftsdienst, gelegentliche Reisen quer durchs östliche Ruhrgebiet.
Doch Geld ist nicht alles (auch wenn man nach einer 12-Stunden-Schicht im Störungsdienst manchmal anderes denkt). Was viele unterschätzen: Die Zahl der Weiterbildungen – gerade in Zusammenarbeit mit lokalen Technikerschulen und Handwerkskammern – ist in Dortmund ziemlich groß. SPS-Workshops, Seminare zu Industrie 4.0 oder Mess-, Steuer- und Regeltechnik sind so regelmäßig wie der Feierabendverkehr vorm Borsigplatz. Wer am Ball bleibt, entwickelt sich schnell vom schlichten Schaltschrank-Schrauber zum Systemversteher. Und das Beste: Typisch für Dortmund (jedenfalls bekomme ich das so mit) ist der Mix aus Bodenständigkeit und Experimentierfreude. Man kommt zum Arbeiten – aber auch, um sich weiterzudrehen wie die Anlagen selbst.
Manchmal sitze ich übrigens in der Kantine neben alten Hasen, die noch die Zeiten vor der großen Automatisierung kennen. Da merkt man: Totale Sicherheit gibt es nie. Mal zwingt ein verstaubtes Netzwerk den Betrieb in die Knie, dann wieder fehlt ‘ne Baugruppe, die angeblich längst bestellt war. Aber vielleicht macht genau dieses Unperfekte den Reiz aus. Wen Routine nervt, für den ist die Automatisierungstechnik in Dortmund ein ziemlich gutes Zuhause. Klar, der Weg ist selten geradlinig, manchmal steckt man fest, manchmal geht plötzlich alles. Aber das ist halt auch das Salz in der Suppe – selbst, wenn die Kollegen von nebenan schon wieder im Dunkeln tappen, weil ein Sensor ausgerechnet jetzt beschließt, den Geist aufzugeben. Wer da nicht den Stecker zieht, sondern sucht, grübelt, lacht und weitermacht, der passt besser nach Dortmund als jedes perfekt gelernte Skript aus dem Lehrbuch.